Drucken

Völkische Siedler

am .

Veranstaltung mit Andrea Röpke, 25.05.2016

Mittwoch, 25. Mai 2016, 19:00 Uhr, Celle, Kreuzkirchengemeinde, Windmühlenstraße 45, 29221 Celle

Springerstiefel und Bomberjacken waren gestern. Heute treten Neonazis und Rassisten vielfältig auf, modisch-hip, mit langen Haaren, mit Che-Guevara-T-Shirt, mit Anzug und Krawatte oder auch im traditionellen, fast schon folkloristischen Gewand. Dort finden sich dann auch die sog. „Völkischen Siedler/innen“. Doch es ist nicht nur ihre altmodisch erscheinende Kleidung durch die sie auffallen, es ist vielmehr ihr völkisches Weltbild. Sie ziehen auf‘s Land und nach einiger Zeit zeigen die neuen Nachbarn ihr wahres Gesicht. Ökologischer Landbau, artgerechte Tierhaltung, Vegetarismus, Naturheilkunde, Selbstversorgung – all das dient nicht einer freien Gesellschaft in intakter Natur sondern ist ein wesentlicher Teil der Idee der „Rassenhygiene“, durch die Pflege deutschen Brauchtums solle die „Rasse“ rein gehalten und vermehrt werden. Übrigens eine völkische Strömung, die bereits auf das ausgehende Kaiserreich zurückgeht.

„Die völkischen Siedler/innen entscheiden sich für ein Leben auf dem Land, um jenseits größerer Städte eine unabhängige, rückwärtsgewandte Lebensweise zu führen. In dünn besiedelten Gebieten können sie ungestörter ihrer menschenfeindlichen Weltanschauung folgen und ihre Kinder mit weniger Einflüssen von außen erziehen. Häufig arbeiten die völkischen Siedler/innen in traditionellen Berufen wie der (Bio-)Landwirtschaft, im Kunsthandwerk oder als Hebammen und haben einen starken Bezug zum Naturschutz. Ein Leben auf dem Land und eine ökologische Produktionsweise sind noch lange kein Verweis auf völkisches Siedeln. Aber die völkischen Siedler/innen treffen in ihrer Umgebung auf viel Zustimmung, weil sich ökologisch nachhaltige Konzepte in der Gesellschaft zunehmend durchsetzen, während ein kritisches Bewusstsein für problematische Überschneidungen zu rechten Naturschützer/innen häufig fehlt. Die völkischen Siedler/innen werden so oft nur als harmlose alternative Aussteiger/innen gesehen, Naturschutz dient ihnen aber lediglich dazu, die deutsche „Volksgemeinschaft“ und ihren „Lebensraum“ zu bewahren.“ (http://www.amadeu-antonio-stiftung.de/voelkische-siedler/einfuehrung/)
 
Mit dem Thema „völkische Siedler/innen“ müssen sich nicht nur die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern auseinandersetzen, in Niedersachsen sind wir mit dieser Strömung des Neonazismus ebenfalls konfrontiert.
 
Andrea Röpke wird uns einen Überblick über die Aktivitäten von Völkischen Siedlern/innen, ihre Argumentationen und Erkennungsmerkmale verschaffen.
 
„Völkische Siedler“,  so Andrea Röpke, „sind für mich Neonazis, die nicht einfach nur umziehen, sondern bewusst versuchen, an ihrem neuen Wohnort das gefährliche Ideal einer homogenen »Volksgemeinschaft« in die Tat umzusetzen, d.h. dort sollen am besten nur Menschen leben, die ihrem rassistischen Weltbild entsprechen: weiß und arisch. Meistens ziehen sie mit ihren Familien, den sogenannten Sippen, aufs Land, aber es gibt auch Wohngemeinschaften am Stadtrand oder gemeinsam in Mietshäusern. Oft sind diese Rechten Handwerker oder Selbstständige, sie suchen sich einen Kundenstamm und Bekannte – die politische Ideologie folgt dann häufig erst, wenn sie sich bereits etabliert haben.“

Eintritt frei.

Kein Zutritt für Mitglieder und Sympathisanten von Parteien oder Gruppierungen der extremen Rechten, Personen, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische oder antisemitische Äußerungen in Erscheinung getreten sind.

Veranstalter: Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus, Diakonisches Werk Celle


Unrerstützt durch:




Flyer herunterladen: