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Theater am 06.11.2015 Halle 19

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"Asylant im Wunderland"
Zwischen Wunschdenken und Wirklichkeit deutscher Flüchtlingspolitik

Freitag, 06. November 2015 um 18.00 Uhr
in Halle 19 des Schlosstheaters, Hannoversche Straße 30, 29221 Celle


"Entschuldigung, darf ich...", mit diesen Worten versuchen zwei seltsam ausschauende Beamte am Flughafen Flüchtlinge mit Blumen willkommen zu heißen. Doch die Begrüßungszeremonie endet noch, bevor der Satz zu Ende gesprochen werden kann. Denn die Flüchtlinge winken ab. Das ist ein großes Problem für die beiden Mitarbeiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, weil Deutschland dringend Fachkräfte benötigt.

Das Theaterstück "Asylant im Wunderland" von theater odos ist eine Satire auf den Umgang Deutschlands mit seinen Flüchtlingen. Hier prallen schwarzhumorig Wirklichkeit und Wunschdenken aufeinander.

Die beiden Schauspieler Johanna Kollet und Jörg Schulze-Neuhoff schlüpfen abwechselnd in die Rollen der Beamten und der Flüchtlinge. Dabei halten sie der Politik den Spiegel vor. Denn in Deutschland werden Asylbewerber nur sehr selten glücklich, weiß Regisseur und Autor Heiko Ostendorf nach Gesprächen mit Flüchtlingen und umfangreichen Recherchen.

Nicht mal drei Prozent der Asylbewerber erhalten "richtiges" Asyl nach Grundgesetz 16a. Die anderen leben mit Duldung oder begrenzten Aufenthaltsgenehmigungen. "Wie soll man sich so ein neues Leben aufbauen?", fragt Darstellerin Johanna Kollet.

Und so beißen sich die beiden Beamten in dem Theaterstück an den Flüchtlingen im Flughafen die Zähne aus. Diese haben die deutschen Massenunterkünfte kennen gelernt, haben die gesetzlichen Einschränkungen am eigenen Leib erfahren. Für sie ist Deutschland die Hölle, in der sie untergehen, statt aufzuleben. "In der Satire haben sie endlich die Stimme und die Kraft, den Beamten Paroli zu bieten. Und das ist dringend notwendig", sagt der Regisseur.

Im Anschluss an die Aufführung steht das Ensemble für eine Diskussion zur Verfügung.


Veranstalter: Celler Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus und Diakonische Werk Celle.


Keine Teilnahme / kein Zutritt für Mitglieder und Sympathisanten von Parteien oder Gruppierungen der extremen Rechten, Personen, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische oder antisemitische Äußerungen in Erscheinung getreten sind.