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Infomeile in Celle am 09.02.2013

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Pressemitteilung

„Informationsmeile“ am 09.02.2013 in Celle
mit Antworten auf die Frage: Dresden ist weit weg – wenn dort Nazis aufmarschieren, was hat das mit Celle zu tun?


Gemeinsam gegen Nazis einstehen!
In den letzten Jahren führte die hiesige neonazistische Kameradschaft jeweils im Februar sogenannte „Aktionswochen“ durch, um damit auf die Bombardierung anlässlich des Jahrestags der Bombardierung Dresdens ihr Geschichtsverfälschendes und Geschichtsleugnendes Weltbild unter die Leute zu bringen.

Dieses Jahr haben sich verschiedene Gruppen zusammengefunden, die dem etwas entgegen stellen werden. Neben DGB und Celler Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus werden VVN-BdA, Die Linke, B90/Die Grünen, Grüne Jugend Celle, Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus sowie der Escheder Arbeitskreis für Demokratie und Menschenrechte am 09.02.2013 von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr gemeinsam in der Celler Innenstadt über sich selbst, Neonazis und Rassisten im Allgemeinen sowie über Dresden und die Besetzung dieses Themas durch die Neonazis im Speziellen informieren.
Aus dem gemeinsamen Flugblatt von DGB Nord-Ost-Niedersachsen, Celler Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus, VVN-BdA, Die Linke, SPD, B90/Die Grünen, Grüne Jugend Celle, Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus und Escheder Arbeitskreis für Demokratie und Menschenrechte:
Die seit Jahren in Dresden stattfindende Naziaufmärsche sind ein Problem – nicht nur weil es die bundesweit größten Naziaufmärsche waren, auch weil sich Teile der Gesellschaft schwer taten, das „Gedenken“ der Nazis deutlich zu diskreditieren. Es fanden und finden auch immer „offizielle“ Gedenkveranstaltungen statt, so dass die Nazis diese als Möglichkeit sahen, daran anzudocken und sich als legitimen Teil einer von der Mehrheitsgesellschaft akzeptierten Gedenkkultur zu gerieren.
Dazu das Dresdner Bündnis „Dresden Nazifrei“: „Seit Mitte der 1990er Jahre versuchen die Nazis die Bombardierung Dresdens durch Verfälschung und Leugnung der historischen Tatsachen für ihre Zwecke zu instrumentalisieren und an bestehende Mythen und die Gedenkkultur anzuknüpfen. Wir werden nicht akzeptieren, dass die Nazis die Geschichte verdrehen und die eigentlichen Opfer des Nationalsozialismus verhöhnen. Wir lehnen jede Leugnung und Relativierung der deutschen Schuld an Vernichtungskrieg und Holocaust ab. Unser Ziel ist, die Dresdner Gedenkkultur nachhaltig zu verändern, damit dem Naziaufmarsch der Boden entzogen wird.“
Die Naziszene wirbt Bundesweit (und darüber hinaus) für den Aufmarsch in Dresden. Daran hat sich die Celler Neonaziszene in der Vergangenheit beteiligt – und auch für 2013 werben sie bereits auf ihrer Homepage.
Direkt nach ihrer Umbenennung von „Kameradschaft 73“ in „Freie Kräfte Celle“ Ende 2010 hatte sie einen Aktionsschub und führte in Celle die sog. Aktionswoche zum Thema Dresden durch. Dazu wurden Flugblätter mit Christian Worch als presserechtlich Verantwortlichen verteilt, am Donnerstag den 10.02.2011 Kerzen, Plakate und Flugblätter in der Celler Innenstadt verteilt, am Folgetag ein Gedenkstein („Denkt an Dresden 45“) im Französischen Garten platziert, und schließlich am Samstag einen „Info-Stand“ in der Celler Innenstadt veranstaltet. Dabei sollen laut CZ ca. 15 Neonazis beteiligt gewesen sein, unter ihnen Dennis Bührig. Der „Gedenkstein“ wurde am Folgetag „entsorgt.
Unterstützt wurden die Celler Nazis von ihren Kameraden von „Besseres Hannover“, eine Nazigruppe aus Hannover, die im September vergangen Jahres verboten wurde.
Ein ähnliches Programm zogen sie 2012 wieder durch, wieder z. T. in Zusammenarbeit mit „Besseres Hannover“
Wenn auch letztes Jahr die Nazis trotz dieser massiven Propaganda im Vorfeld ihren Großaufmarsch gleich ganz absagten, so gilt es doch weiterhin, wachsam zu sein – auch hier in Celle – um möglichst zu verhindern, dass die Naziszene wieder ungestört ihre geschichtsrevisionistische Propaganda verteilt.
Dass die Nazis letztes Jahr ihren Großaufmarsch abgesagt haben, bestätigt deutlich unsere Analyse, dass sie sich dort breit machen und festsetzen, wo sie ihre Ruhe haben. Dort, wo sie auf Widerstand stoßen, es für sie unangenehm wird, da verkrümeln sie sich über kurz oder lang.
Da sich Nazis aber nicht in Luft auflösen, sondern andere Orte aufsuchen heißt das für uns:
„Keine Ruhe für Neonazis und Rassisten!“

Celler Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus

Flyer zum 09.02.2013 hier herunterladen: